Le cinéma, une histoire de plans: »Attelage d'un camion« (Lumière)

Streunendes Umhersstreifen im Lumière-Film, scheinbar beiläufige Entdeckungen. Die Kopfbedeckungen der Menschen um 1900, ein Zeichen ihrer Stellung im Sozialen, die zahlreichen Möglichkeiten, etwas durch die Stadt zu transportieren. Michel Piccoli und Fanny Ardant sprechen über 50 unscheinbare Sekunden Film und erklären, ohne dass man es merkt, das Kino.

Le cinéma, une histoire de plans: »Mossafer« (Abbas Kiarostami)

Ein Kind wird vom Schuldirektor geschlagen. Sind das reale Schläge oder gespielte? Und wenn es tatsächliche Schläge sind: Was sagt das über den Regisseur und seine Konzeption von Kino?

Le Cinéma, une histoire de plans – »Moonfleet« (Fritz Lang)

Ausgehend von der Annahme, dass sich die rund 100-jährige Geschichte des Kinos anhand von etwa dreißig Einstellungen aus verschiedenen Filmen unterschiedlicher Epochen und Länder anschaulich vermitteln lässt, hat Alain Bergala das Verfahren der Einstellungsanalyse für die Reihe Le Cinéma, une histoire de plans« entwickelt. Anhand einer eher marginalen Einstellung aus Moonfleet wirft Bergala Fragen der Mise-en-scène und der filmischen Narration auf und zeigt, mit welcher Präzision Fritz Lang diese Einstellung konzipiert hat. Sein Kommentar, geschrieben als Dialog, der von den Schauspielern Michel Piccoli und Fanny Ardant gesprochen wird, führt wie eine Entdeckungsreise durch die zeitlich gedehnte Einstellung.

L'épreuve du souterrain (»Moonfleet« von Fritz Lang)

John Mohune, Held von MOONFLEET und Bezugsfigur einer ganzen Generation französischer Cinéphiler, muss eine Reihe von Prüfungen bestehen. Bergala zeigt in zehn kurzen Kapiteln, wie Lang das inszeniert.

Le combat avec l'ange (»Mes petites amoureuses« von Jean Eustache)

Eine Annäherung an Daniel, die Hauptfigur aus Jean Eustaches Film MES PETITES AMOUREUSES, und zugleich ein Einblick in die Arbeit Eustaches. Bergala konzentriert sich auf die Kirmes-Szene und rekonstruiert den engen Bezug zur Anfangszene von Bressons PICKPOCKET, in der Michel eine Frau auf der Pferderennbahn bestiehlt. Die Handbewegungen des Jungen und des Taschendiebs, was die Augen machen, während sie das Mädchen und die Tasche vorsichtig berühren. Bergala teilt den Bildschirm horizontal, um beides zugleich zeigen zu können; das Angeeignete und das Verschiedene, Verschobene.

Du coq à l'âne (Des mains et des objets), zusammen mit Anne Huet und Agnès Varda

Ein Tisch, der einzig aus der Aufsicht zu sehen ist. Die Kadrage hält die Körper und Gesichter der Gesprächspartner aus dem Bild heraus. Gezeigt werden nur die Hände und Gesten der Sprechenden und das, was diese Hände darüber hinaus noch mit auf den Tisch bringen. Mit den Händen sprechen und mit Objekten denken, das ist das Prinzip des Films, das durch die einfache Operation der Mise-en-Scène ins Bild gesetzt wird. Der Filmtitel DU COQ À L‘ÂNE – DES MAINS ET DES OBJETS (frei übersetzt: »Gedankensprünge – Von Händen und Dingen«) spricht von diesem Prinzip.