Dossier

Internet: Digitale Technologien

Hinter der Rhetorik des Digitalen verbergen sich Fragen nach der Zugänglichkeit von Bildern und Tönen. Immer mehr Filme liegen in digitaler Form vor, immer weitere Teile der Filmgeschichte und -gegenwart werden im Netz und anderswo sichtbar. Selbst die Produktionsmittel sind – zumindest ab dem Punkt in der Herstellungskette, in dem das Bild bereits gemacht ist – in jedem Wohnungszimmer zu haben.

Was ergibt sich daraus für eine Produktionspotentialität? Es ist naheliegend, mit diesen Möglichkeiten – dem Material, der Footage, die ohne weitere Hindernisse auf der Festplatte liegt, dem Schnittprogramm, mit dem die Footage beliebig kombiniert, kopiert, geloopt werden kann, dem Postcast-Setup, mit dem das ganze mit einem gesprochenen Kommentar versehen werden kann – filmvermittelnden Filme ohne Ende herzustellen.

Passiert das? Was sind die einzelnen abstrakten Handgriffe und Gesten, die hier am Werke wären? Kann man nicht sogar sagen, dass ganz allgemein der Fragekomplex, der sich einem gegenüberstellt, sobald man mit dem, was Internet und digitale Daten bieten, etwas anstellen will, ob dieser Fragekomplex nicht fast exakt der gleiche ist, dem die filmvermittelnden Filmemacherinnen und Filmemacher auch schon immer gegenüber standen? Was lässt sich also aus dem technologischen Dispositiv »Internet/Digitales« über den filmvermittelnden Film ablesen? Und hat das Internet diesen Fragen eine neue Form gegeben?

In diesem Dossier sollen über die Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Produktions- und Distributionsmitteln ein paar grundlegende ästhetische und ontologische Fragestellungen der »Filme-über« aktualisiert werden.