Dossier

Filmvermittlung und Cinéphilie: Alain Bergala

Die große Nähe zwischen Filmemachen und Filmkritik, zwischen reflektierter Produktion und intellektueller Kommentierung, hat in Frankreich spätestens seit den Tagen der Nouvelle vague und durch Zeitschriften wie Cahiers du cinéma und Positif ein cinéphiles Klima geschaffen, das auch die Herstellung filmvermittelnder Filme begünstigt. Neben Autoren wie Jean Douchet, dem eine der Veranstaltungen im Jahr 2009 gewidmet sein wird, und Bernard Eisenschitz, André S. Labarthe oder jüngeren Kritikern wie Luc Lagier ist vor allem Alain Bergala seit den 1990er Jahren kontinuierlich mit filmanalytischen Filmen hervorgetreten, die seine Vermittlungsaktivitäten ergänzen und flankieren. Viele dieser Arbeiten sind im pädagogischen Kontext – etwa im Rahmen der von ihm initiierten und konzipierten DVD-Reihe für Schulen L'Éden Cinéma – entstanden und deshalb einer breiteren Öffentlichkeit unbekannt.

Ein Grund mehr, diese cinéphil-analytische »Arbeit am Kino« vorzustellen.

Im Zentrum dieses Dossiers, das die Veranstaltung im Österreichischen Filmmuseum begleitet, steht ein Gespräch mit Alain Bergala, das wir im Juni 2008 geführt haben. Wir veröffentlichen das Gespräch in zwei Teilen; hier zunächst der – kürzere – Teil zur Cinéphilie, in einem der nächsten Dossiers dann der übrige Gesprächstext, der sich stärker auf die didaktischen Hintergründe bezieht.

Darüber hinaus sind erneut einige Filmbeschreibungen zu lesen und ein Gastbeitrag von Bettina Henzler, in dem sie mit der DVD »Le point de vue« ein alternatives Vermittlungsmodell zu den Filmvermittelnden Filmen im engeren Sinne vorstellt: Das Prinzip der Ausschnittsammlung. In einem kurzen Auszug aus seinem erfolgreichen Buch »Kino als Kunst« stellt Bergala selbst beide Prinzipien gegenüber.

Wie gewohnt schließt eine Filmographie das Dossier ab, in diesem Falle ergänzt um eine kurze kommentierte Linksammlung zu den Vermittlungsaktivitäten Bergalas.

Screening

Filmvermittlung und Cinéphilie

Am 12. Dez 2008 um 20:15, im Österreichisches Filmmuseum, Wien

Zu Gast: Alain Bergala