Dossier

Cinéphilie: André S. Labarthe

Nach Dossiers zu Alain Bergala und Jean Douchet ist auch dieses Dossier einem Protagonisten der französischen Filmvermittlung gewidmet: André S. Labarthe.

Anders als Bergala, dessen analytische Arbeiten der letzten Jahre vor allem für Bildungskontexte auf DVD produziert wurden, anders auch als Douchets Formerfindungen des Videozeitalters verbindet sich Labarthes Name mit zwei legendären und immens einflussreichen TV-Sendereihen: »Cinéastes de notre temps« und dessen Fortsetzung »Cinéma, de notre temps«. Beide Reihen basieren auf langen Gesprächen mit Regisseuren, rhythmisiert und durchzogen von Filmausschnitten und Arbeitsbeobachtungen. Labarthes vielseitige und unermüdliche Produktivität ist in den vier Texten spürbar, die ihn vorstellen: Einem Gespräch, das wir im Sommer 2008 mit ihm geführt haben, einem auführlichen Text von Ralph Eue, einem Text von Labarthe selbst – er ist auch ein Autor, der nicht nur Regisseuren, sondern auch Antonin Artaud oder Georges Bataille rauhe, verblüffende Porträts gewidmet hat – sowie einen Artikel aus dem Jahr 1969, in dem Labarthe und Noël Burch die grundlegenden Prinzipien ihrer Arbeit an der gemeinsam hergestellten »Cinéastes de notre temps«-Sendung über den Regisseur Sam Fuller darlegen.

Schon aus dem Titel von Labarthes eigenem Text – »Das Kino zitieren« – ist ersichtlich, dass es darin um eine grundsätzliche Problematik geht, die das Feld des »Filmvermittelnden Films« insgesamt betrifft: Wie »zitiert« man Filme? Was setzt die Bilder der Filme in Beziehung zum dem »Film-über«?

Ergänzend zum Labarthe-Schwerpunkt erweitern zwei weitere Gespräche die Perspektive auf die Vergangenheit und Gegenwart der französischen Filmvermittlung. Der Filmhistoriker Bernard Eisenschitz, Autor filmvermittelnder Filme unter anderem zur Montage und zu Fritz Langs Moonfleet, gab uns ausführlich Auskunft über die Traditionslinien und historischen Hintergründe, während Luc Lagier aus der Sicht eines »Post-Cinéphilen« (er ist in den 70er Jahren geboren) über die Perspektiven analytischer Filme berichtet.

Texte und Essays

Gespräche

Gastbeiträge

Beiträge

Apparat

Filmografie