Internet: Digitale Technologien

Erläuterungen verwendeter Begriffe

Internet
Das Internet ist viel mehr als das World-Wide-Web (WWW), auch wenn meistens das WWW gemeint ist, wird heute vom »Internet« geredet. Im WWW werden auf hübsch oder auch nicht hübsch gestalteten Oberflächen viele Kommunikationsmöglichkeiten angeboten, die es im Internet schon lange gibt: Nur muss dafür ein eigenes Programm benutzt werden. Webmail ist das einfachste Beispiel. Es gibt im Internet auch viele Datenaustauschprogramme und Gemeinschaften, die im WWW kaum oder garnicht zu sehen sind.

BitTorrent

BitTorrent ist ein sogenanntes Übertragungsprotokoll und ein Algorithmus, mit dem sich Programme auf verschiedenen Computer so über die Datenpakete einigen und diese austauschen, dass es für alle möglichst schnell geht. Zusammengefasst: Wer sich an einem Datenaustausch beteiligt, empfängt nicht nur, sondern schickt auch gleichzeitig viele Daten heraus – so müssen nicht alle auf nur eine Quelle der Daten warten. Die Ratio, in der dies geschieht, ist in der Regel allerdings trotzdem so, dass ein Vielfaches dessen heruntergeladen wird, was man selbst wieder verteilt. Das ganze funktionert also nur, weil trotz allem viele selbstlos genug sind, zu verteilen, ohne gleichzeitig selbst etwas zu bekommen.

Das BitTorrent-Protokoll ist ein Lastverteilungsmechanismus, wo statt einer zentralen Versorgung durch einen Anbieter der Schwarm gemeinsam die Aufgabe des Verteilens übernimmt. Schnell ist der Download nur dann, wenn der Schwarm groß, die Datei also beliebt ist. Ohne Schwarm, wenn man also nur ein gegenüber hat, bräuchte man kein BitTorrent. Die »BitTorrent-Tracker«, die immer wieder in den Medien und Phantasien auftauchen, sind Vermittlungsstellen und Kataloge, die Teilen Neuankömmlingen eine Reihe Adressen anderer Schwarmmitglieder mit, so dass diese sich dann um alles weitere direkt kümmern können.

Seit es BitTorrent gibt, ist der Datenausch von komprimierten Videobildern im Internet wohl stark gestiegen, was aber sicher auch vor allem daran liegt, dass mit dem Aufkommen von BitTorrent erstens andere Datentauschmöglichkeiten durch Prozesse und Pleiten vom Netz gingen, zweitens aber vor allem die Geschwindigkeiten der Verbindungen zum Internet sich ver-x-facht haben.

BitTorrent als Hauptanteil am Datenverkehr wird sicher vom Internet-Fernsehen abgelöst werden, das ja durch Konsumenten und Verkäufer einfacher zu beherrschen ist.


Videokompression

Das Datamoshing-Tutorial vermittelt die Kompressionsverfahren und -ergebnisse eindrucksvoll. Das Video wird in einzelne Bilder (Frames) unterteilt – die ja eh gegeben sind, wenn auch beim alten Fernsehbild (dem Videobild im ursprünglichen Sinne) der Kathodenstrahl die linke obere Ecke einiges früher als die rechte untere Ecke (auf-)zeichnet –, und dann über verschiedenste psychovisuelle Optimierungsschritte nur das gespeichert, was sich von Bild 1 zu Bild 2 an Relevantem verändert hat: Welcher Bildteil wohin gewandert ist, welche Bildteile verschwunden und neu hinzugekommen sind. Was relevant ist, hängt von der Kompressionsstufe und der Anwendung ab. Die meisten YouTube-Videos zeigen, dass es hier vor allem um viel »Bewegung« bei möglichst wenig Datenübertragung geht, im Hintergrund ist in der Regel schemenhafter, grauer Datenschrott zu sehen, während sich im Vordergrund irgendeine Art bewegendes Objekt abzeichnet.

Auch beim Wiederauspacken des Datenzustrom zurück zu einem Bild werden Daten nicht vorausgesetzt sondern über Vorannahmen im Moment der Darstellung erst berechnet: die Herstellung der Illusion einer Bewegung wird nicht nur dem Gehirn überlassen, auch die Software berechnet (interpoliert) ein Zwischenbild, einen Zwischenschritt, was zu merkwürdigen Effekten führen kann.


Internet-Video-Portal
Zum Beispiel YouTube: Hier kann man bewegte Bilder hochladen, die dann in schlechtes Flash-Video konvertiert werden und über einen einheitlichen Player fast überall abspielbar sind: nämlich in allen Webbrowsern, die mit dem Flash-Plugin ausgestattet sind, einer Browser-Erweiterung, die von Adobe (früher Macromedia) verkauft wird und nicht teil des offenen, frei verfügbaren Web-Standards ist. Flash gibt es auch nur auf den Computer-Systemen, für die Adobe das Plugin programmiert hat.

Ogg Theora
Der freie Videocodec ist eine Alternative zu den patentierten und mit Lizenzabgaben belegten Videocodecs. Geeignet vor allem für die Übertragungsformen, bei denen bisher meistens Flash-Videos eingesetzt wurden, also kleine Videos und Live-Streams. Ab der Version 3.5 ist in im Webbrowser Firefox fest integriert und steht so auf allen Betriebssystemen zur Verfügung.

Binaries
Flash ist ein Binary, d.h. es ist nicht offen, kann nicht auf Systemen benutzt werden, für die es nicht ursprünglich hergestellt wurde.